Der Blick aus dem Fenster erhebend: Alte kahle Bäume im Schloßpark vor hellen Nachtwolken, der Mond war irgendwo. An der Unterkante des Fensters verschwanden in regelmäßigen Abständen die Leuchten der landenden Flugzeuge.
Nur der Schlaf kam nicht, trotz Chemie. Ich biß die Zähne krampfhaft und hart aufeinander und hielt meine Daumen mit geballten Fäusten fest umschlossen. Ich implodierte, wurde zu Nichts. Ein Punkt, irgendwann nicht einmal mehr die erste Dimension sondern nur noch lästige Existenz-Zeit. Ich war doch schon verschwunden, warum dauerte es so lange, bis ich nichts mehr spürte? Irgendwann schlief ich ein.
Das Trappeln und Seufzen meiner Zimmernachbarin weckte mich (nichts ist schlimmer, als wenn jemand versucht, kein Geräusch zu machen). Sie griff nach Zigaretten, so gegen fünf Uhr morgens. Als sie aus dem Zimmer war, setzte ich mich auf. Blackout, mein Hirn im Schleudergang, lange Sekunden stürzte ich ins Nichts. Ich hatte noch nie so ein Schwindelgefühl.
Das gab meiner Hypochondrie Auftrieb: Jetzt hast du es. Das hört nie mehr auf, es wird dich immer wieder erwischen. Bei Lesen, beim Haare waschen, beim Gestikulieren. Ich sah mich am nächsten Tag Vermächtnisse und Handlungsanweisungen diktieren.