Bagatellschäden

Die Ängste wegen meines Hirnausfalls haben sich wieder verflüchtigt. Die Ärzte bezweifelten, daß mir ein paar Synapsen durchgeschmort wären und tippten eher auf unterschwellige Ablehnung. Ich freue mich schon darauf, wenn ich im Job anfange, ein Gespräch unterschwellig abzulehnen.
Der Zeitpunkt der Rückkehr ist mittlerweile sichtbar. Nächste Woche Freitag werde ich meine gesammelten Klamotten packen, ein paar mir liebgewordene Bilder unter den Arm klemmen und in die Homebase zurückkehren.
Die durcheinanderschwirrenden Details der Zukunftsperspektive fahren aufeineinander zu und fokussieren sich. Was ich sehe, ist zum Teil unabwendbar und nicht sehr erfreulich. Aber ein kleiner Trampelpfad auf der Wiese des Lebens ist allemal besser als der ausgefahrene Hohlweg, den ich in den letzten Jahren benutzte.
Natürlich kratzt es mich, wenn ich hier gesagt bekomme: Sie wissen nicht, was Sie wollen. Denn im Grunde Hirns, Herzens und Bauchs weiß ich es. Spüren, wo der Wind herkommt, Segel setzen und schauen, was auf der anderen Seite des Ozeans ist. Daß ich Salzwasser spucken und fluchen werde, daß ich auch die letzte brackige Neige im Wasserfaß trinken und Momente haben werde, in denen ich inständig hoffe, daß da auf der anderen Seite überhaupt etwas ist, das ist inklusive. Aber das ist das Leben. Ich werde mir die Erlaubnis dazu selbst erteilen.